Hier nun das Interview nochmals zum Nachlesen:
Hallo und herzlich Willkommen auf „Leb Dich fit.de“ dem Lifestyle-Block rund um gesundes und fittes Leben. Jetzt mit dem 2. Teil meines Interviews mit dem Baubiologen Paul Düpper.
Im 2. Teil geht es darum Schadstoffe zu vermeiden, in dem man geprüfte Materialien einsetzt und darum, das Raumklima zu verbessern in dem bestimmte Putze, Farben und Belüftungstechniken verwendet werden.
Stefan: So, das Schlafzimmer habe ich nun einigermaßen elektrosmogfrei bekommen, was für Schadstoffe gibt es denn sonst noch, oder was muß ich sonst noch tun um vernünftig schlafen zu können?
Paul: Ein großes Thema für die Baubiologie ist schon seit Beginn der Baubiologie in den 70er Jahren das Thema Schadstoffe. Zur damaligen Zeit ist die bereits 2. Generation von Fertighäusern gebaut worden. Und damals ging es erstmals um die Holzschutzmittel die im Innenbereich verwendet worden sind.
Thema Lindan: mit Pestiziden sind die Häuser verseucht worden, und viele Fertighäuser wurden noch mit hohem Formaldehyd-Anteil erstellt, das heißt also sehr hohe Schadstoffanteile wodurch viele Menschen dann erkrankt sind. Was heute auch immer noch so ist.

Biologische Auslegeware erleichtert einiges 😉
Darum sollte man, wenn man sich neu einrichtet, das Schlafzimmer renoviert, oder neu baut auf jeden Fall gezielt die Materialien auswählen, die man einbaut. Es gibt zum Beispiel die Studien vom Sentinel Haus Institut, wo ein Kinderzimmer geprüft worden ist, das heißt 2 Kinderzimmer gleicher Größe, mit gleicher Lüftung eingerichtet wurden. Einmal mit nicht geprüften Materialien, normaler Stangenware, noch nicht einmal Billigprodukten, und auf der anderen Seite sind dann gezielt Produkte ausgewählt worden für das 2. Kinderzimmer, die geprüfte Materialien aufgewiesen haben. Nach 2 Wochen sind die Zimmer vermessen worden und das Zimmer mit den nicht geprüften Materialien hatte die 15fache Schadstoffbelastung. An diesen Differenzen sieht man schon, was man verkehrt machen kann und da weist die Baubiologie entsprechende Wege auf, so daß man sagt, dieser Raum sollte renoviert werden, oder das Haus wird neu gebaut.
Welche Materialen verwendet man? Im Prinzip fängt es beim Kleber an. Es geht über die Bodenbeläge, dann sind es die Wandbeläge, die Farben. Dies sind alles Bestandteile, die im Zimmer neu installiert, bzw. eingebaut werden und hier ist wirklich darauf zu achten, das Zimmer nicht zu einer Schadstofffalle zu machen. Dies ist sehr wichtig auch gerade bei Kinderzimmern.
Welche Umweltsiegel gibt es ?
Stefan: Gibt es da irgendwelche Gütesiegel die verbindlich sind, oder hat da jeder Marketing-Verein sein eigenes Siegel?
EMICODE – Siegel

EMICODE Siegel – mit freundlicher Genehmigung der GEV
Paul: Also, es gibt da sehr gute Siegel, z.B. wenn man neuen Bodenbelag einlegt gibt es das EMICODE-Siegel.
Im EMICODE-Siegel ist eindeutig beschrieben, welche Materialien verwendet wurden. Dieses Siegel gewährleistet, daß die Materialen regelmäßig überprüft werden. Das sind die Kleber, das sind die Fliesenmassen, das ist im Prinzip das Holz, die Beschichtung des Holzes. Das ist alles geprüft. Das heißt also, ein Produkt im Bodenbereich, welches das EMICODE-Siegel trägt ist wirklich ein gutes Produkt, welches man ungefragt einbauen kann. Hier kann man sich aber auch in den Produktdatenblättern der einzelnen Produkte informieren. Dort ist das entsprechend ausgewiesen.
CE-Siegel & Blauer Engel
Stefan: Also so ein CE-Siegel sagt eigentlich wenig bis gar nichts aus.
Paul: Ein CE-Siegel sagt nicht viel über Schadstoffe aus und der Blaue Engel ist auch sehr gezielt und bewußt zu prüfen, in welcher Form er erstellt worden ist, und was sich genau dahinter verbirgt.
Stefan: Nun sind wir smogfrei, haben keine Schadstoffausdünstungen mehr im Schlafzimmer. Was gibt es noch zu beachten?
Optimales Raumklima

Fenster sind dicht – was nicht immer gut ist
Paul: Das Raumklima allgemein. Hierzu gehört die Raumfeuchte und die Raumtemperatur, sowie die Luftzusammensetzung. Das heißt, wie sieht es mit dem Sauerstoff und dem CO2-Anteil in der Luft aus. Und da hat sich in den letzten Jahren sehr viel geändert, weil die Bauweisen sich durch die Energiesparauflagen, durch die EnEV, die Häuser wesentlich dichter geworden sind. Die Fenster sind dicht und das Lüftverhalten der Menschen hat sich auch geändert, und damit tritt folgendes Problem auf: Es bildet sich durch die hohe Dichtigkeit Feuchtigkeit. Das heißt, gerade im Schlafzimmer wird viel ausgedünstet und wenn jetzt keine entsprechende Lüftung da ist, dann ist es schwierig die Feuchtigkeit abzuführen. Dann kommt noch hinzu, wenn man nicht lüftet, dann ist auch die Luft schlecht. Das heißt also, man hat einen hohen CO2-Gehalt im Schlafzimmer. Diese Problematik muß zusammenhängend gesehen werden. Wenn ein neues Schlafzimmer ausgelegt wird, oder wenn es renoviert wird, umgebaut wird, sollte man sehen, wie ist das Schlafzimmer aufgebaut. Welche Materialien werden verwendet. Nicht nur auf Schadstoffe ist zu achten, sondern auch darauf, daß die Materialien die verbaut werden Feuchtigkeit aufnehmen können. Das heißt also, daß Feuchtigkeit die entsteht wie ein Schwamm aufgenommen werden kann, wenn viel da ist, und das diese wieder abgegeben wird, wenn die Luft wieder trockener ist.
Stefan: So eine klassische Tapete ist dann also im Schlafzimmer nicht so ideal?
Paul: Es ist nicht so ideal, und oft ist es auch noch so, daß Tapeten, die im Schlafzimmer verwendet werden, auch noch Formaldehyd und andere Schadstoffe beinhalten. Das ist das eine Thema, was eben schoneinmal angesprochen wurde. Man sollte die Wände offen lassen. Was gut ist, ist zum Beispiel ein Lehmputz oder Kalkputz. Dies sind beides Putze die Wasser aufnehmen können. Heute wird häufig nur noch der Gipsputz genommen. Er kann aber nicht so viel Wasser aufnehmen und ist auch anfällig für Schimmel. Nicht anfällig für Schimmel ist jedoch der Kalkputz. Er ist alkalisch und auf alkalisches Milieu geht der Schimmelpilz nicht. Das heißt also, wenn ich neu baue, bzw. ich die Möglichkeit habe den Putz zu ändern, auf jeden Fall einen Kalkputz im Schlafzimmer wählen. Ist bereits der Gipsputz aufgebracht, bzw. ich renoviere, sollte ich in jedem Fall eine Silikat-Farbe nehmen. Silikat-Farben sind mineralische Farben, welche auch alkalisch sind. Somit setzt sich hier der Schimmelpilz auch nicht an. Wenn ich also keine Tapete nehme, hier bekommt der Schimmelpilz seine Nahrung, also organische Produkte, und dafür aber Silikat-Farbe nehme oder einen Kalkputz mit alkalischer Basis, entziehe ich dem Pilz schon einmal die Basis. Damit sind wir schon bei der Schimmelpilzbildung. Auf der einen Seite heißt es dem Pilz die Basis, das Milieu zu nehmen. Der 2. Punkt ist hier dem Pilz die Feuchtigkeit zu entziehen. Die Feuchtigkeit entziehen kann ich, wie bereits gesagt durch Kalk- oder Lehmputze, die die Feuchtigkeit aufnehmen und puffern, oder im weiteren durch entsprechende Belüftung der Räume, wenn man dies durch das Öffnen der Fenster nicht realisieren kann. Was ja meistens so ist, denn diese Möglichkeit besteht gerade in Kinderzimmern nicht, und die Feuchtigkeit fällt hier bei 13-14 Stunden Schlaf und Spielen an. Da kann man eine dezentrale Lüftung nutzen. Gerade bei Renovierungen und Umbauten. Es gibt Lüftersysteme die gleichzeitig Frischluft und Abluft verarbeiten und abgeben. Dies ist also eine sehr gute Lösung die dort eingesetzt werden kann, und damit kann man auch ein Raumklima schaffen, welches auf der einen Seite eine gute, bzw. hervorragende Feuchte hat zwischen 40 und 60 % relative Luftfeuchte. Hier kann auch die Temperatur durch die Wärmerückgewinnung im Lüftersystem beeinflußt werden. Ein wesentlicher Faktor, welcher oft unterschätzt wird, ist es die CO2-Werte niedrig zu halten. In der Natur besteht das CO2 mit 400 Partikeln pro Millionen. Dies ist der Wert, welcher die Natur in der Regel vorgibt, bzw. uns bietet. Daran sollten wir uns orientieren. In den meisten Zimmern, welche ich in den letzten Jahren gemessen habe, lag der Wert bei 1-2 Personen bei 700-800 ppm CO2. Und wenn 3-4 Personen eine halbe Stunde oder Stunde zusammen sitzen, messe ich Werte von 1200 bis 1400 ppm CO2. Und was haben wir wenn CO2 in erhöhtem Maße in der Luft ist? Müdigkeit und Abgespanntheit. Das heißt also, CO2 ist auch ein Thema was wichtig ist, und da ist gerade mit der dezentralen Lüftung vieles zu machen. Wichtig ist auch das Lüftungsverhalten. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man Querlüften. Auch dies sollte man schon stündlich machen, wenn man mit mehreren Personen in den Zimmern ist.
Stefan: So eine dezentrale Lüftung ist aber keine Klimaanlage?
Paul: Das ist keine Klimaanlage. Dies ist rein nur ein Luftwechsel, wo im Prinzip Frischluft zugeführt wird und Abluft abgenommen wird. Mittlerweile gibt es sehr intelligente Systeme, die dann auch eine entsprechende Feuchtesteuerung haben und auch CO2 regulieren. Dies ist natürlich die optimale Variante. Man hat eine Feuchte von 40-60% relative Luftfeuchtigkeit und man hat niedrige CO2-Werte. Damit hat man dann ein optimales Raumklima, was gerade bei Kinderzimmern und Schlafzimmern zu empfehlen ist.
Stefan: Dafür muß ich aber dann Durchbrüche durch Wände machen oder kann ich die einfach in die Ecke stellen?
Paul: Nein, das sind dann schon Systeme die an der Außenwand angebracht werden und durch Kernbohrung anzubringen sind.
Stefan: Also auch hier gilt besser direkt bei der Planung berücksichtigen, als nachher den Dreck wieder in der Hütte zu haben?
Paul: Richtig, und gerade durch die dezentralen Lüftungssysteme, die jetzt mittlerweile doch vielfach auf dem Markt sind und sehr hohe Qualität haben, ist der aufwendige Bau einer zentralen Belüftungsanlage zu umgehen. Hier sind auch einige Nachteile mit verbunden, z.B. die Wartung der Lüftungsanlage. Es macht schon Sinn sich mit dezentralen Lüftungsanlagen zu beschäftigen. Da bietet die Baubiologie, und biete ich auch entsprechende Lösungen an, die gerade bei Neubauten aber auch bei Renovierungen möglich sind.
Stefan: Das heißt, ich kaufe mir so etwas nicht über das Internet, sondern frage erst einmal jemanden, der sich damit auskennt?
Paul: Das sollte man machen, denn die Beratung ist schon ein wichtiger Punkt. Wir hatten es ja eben schon einmal angesprochen. Bei einer Neubauplanung oder wenn man eine neue Wohnung oder Haus kauft, sollte man sich vorher auch beraten lassen. Ist das ein wohngesundes Haus? Ist es schimmelfrei? Ist es frei von Elektrosmog? Und wenn das nicht der Fall ist, mit welchem Aufwand kann ich diese Mängel beseitigen wenn ich wirklich das Haus bewohnen möchte, bzw. kaufen möchte. Es ist eine Investition die zunächst die Immobilie die man erstellt oder erwirbt nachhaltig macht und auch viele Risiken minimiert.

Freies WLAN ??? – Bestrahlung leider auch wenn man es nicht will
Stefan: Jetzt bin ich im Schlafzimmer gut aufgestellt. Was mache ich gegen die hochfrequente Strahlung die von außen kommen kann, sprich WLAN des Nachbarn und Elektro-Hochspannungsmasten. Was kann ich da machen? Mache ich da ein Fliegengitter vor das Fenster oder wie kann ich mich da schützen? Es nutzt ja nichts, wenn mich der Nachbar bestrahlt.
Paul: Richtig, das ist auch oft der Fall. Dieses Fliegengitter ist öfter auch angebracht worden, aber mittlerweile gibt es da auch sehr intelligente Lösungen mit Fensterfolien. Es gibt entsprechende Lehmfarben die im Prinzip auch schon diese Abschirmung beinhalten. Ich kann über bestimmte Abschirmfarben aber auch Lehmfarben, über Tapeten, im Innenbereich schon Schutz nach außen erhalten. Ich kann bei einem Neubau aber auch direkt gezielt ein Gewebe einbauen, sowohl im Dachbereich als auch in den Wänden. Und, was Sinn macht, jetzt gerade auch wenn man neu baut, und das biete ich in meinen Angeboten auch an, eine Hochfrequenzmessung machen, bevor man dann wirklich den Bauplatz kauft, bzw. das Haus plant. Das man auch hier gezielt schaut, wo kann was kommen. Was kann unter Umständen nachgerüstet werden und welche Maßnahmen ergreife ich und in welchem Kostenrahmen bewege ich mich da. Was kann ich alternativ tun, wenn es zu kostenintensiv wird beim Neubau. Was habe ich noch für Möglichkeiten im Nachhinein, wenn sich das ganze ergibt, z.B. wenn noch ein Mast installiert wird oder wenn sich die Nachbarbebauung verändert. Welche Maßnahmen kann ich da noch ergreifen. Dies ist alles in der Beratung beinhaltet und wenn man so eine Beratung in Anspruch nimmt, dann ist man auch sehr sensibilisiert mit den Systemen umzugehen. Oft kann ich es nicht verstehen, daß man dies nicht in Apruch nimmt, da es ganz einfach ist, die Probleme zu beseitigen, bzw. zu vermeiden ohne einen großen Kostenfaktor zu verursachen.
Dies war der 2. Teil vom Interview. Ich hoffe, es hat euch gefallen.
Im 3. Teil geht es um die Verwendung von Leuchtmitteln. LEDs, Energiesparlampen und ähnlichem.
Hier nun das Interview nochmals zum Nachlesen:
Im 4. Teil meines Interviews mit dem Baubiologen Paul Düpper aus Zülpich geht es um die Fragestellung: Was macht ein Baubiologe eigentlich genau, und wie kann ich ein Kinderzimmer gesund gestalten?
Stefan: Wir haben jetzt unser Schlafzimmer und unser Kinderzimmer elektrosmogfrei, ordentlich belüfte, die Feuchtigkeit wird durch die Wände aufgenommen und das Licht haben wir behandelt. Hast Du noch irgendwelche Themen die ich Dich nicht gefragt habe, und die Du noch gerne loswerden möchtest?
Paul: Da möchte ich die Gelegenheit nutzen, einmal über die Baubiologie zu referieren. Keine Angst, es wird nicht viel. Es ist so, daß wenn ich die Leute anspreche, sie mich ansprechen, bzw. sie Baubiologe lesen oder hören, ist die Reaktion zunächst: „Watt is dat denn?“ Ein Baubiologe ist ein Mann wie ich, der Menschen berät und ihnen hilft, ein wohngesundes Haus zu realisieren. Ob Neubau, Umbau, oder Wohnung, es geht darum zu beraten. Bei einem Neubau auf jeden Fall mit dem Architekten zusammen. Es geht darum, mit gesunden und schadstofffreien Materialien zu arbeiten und mit der richtigen Baukonstruktion, so daß die Materialien so aufeinander abgestimmt sind, damit auch kein Schimmel entsteht. Es soll ein Raumklima bestehen worin keine Gerüche entstehen, bzw. diese auch abgeführt werden. Was bereits angesprochen wurde, es ist die Belüftung und die Beleuchtung wichtig. Wir leben heutzutage 85 bis 90 % in geschlossenen Räumen. Da sollte man ein Raumklima und Beleuchtung haben, worin wir wirklich vital sind und gesund bleiben. Dies sollte auch der Natur nahe sein, bzw. die Materialien und Beleuchtungen sollte man verwenden, welche der Natur nahe kommen. Das macht der Baubiologe bei den jeweiligen Projekten.
Was mir ein großes Anliegen ist und was für mich immer bitter ist, was ich in den letzten Jahren erfahren habe bei den Hausuntersuchungen ist, und gerade bei den Messungen für Elektrosmog und Beleuchtung: die Kinderzimmer sind teilweise Folterkammern. Da werden schlechte Materialien eingebaut, da kann nicht gelüftet werden, da besteht ein schlechtes Raumklima, dort entsteht oft Schimmelbefall und da kommen auch noch die Elektrosmog- und Flimmerbelastungen dazu. Es ist wirklich ein großes Thema, wie die Kinder heute groß werden in unserer Wohnkultur und Baukultur. Daher mein Anliegen, gerade an Eltern, sich aufmerksam der Realisierung und Ausstattung von gesunden Kinderzimmern zu widmen. In der Hinsicht kann ich gerne beraten. Kontaktdaten erhalten Sie ……
Stefan: …..über mich.
Gesundes Kinderzimmer heißt: gesunder Schlaf der Kinder. Somit vielleicht weniger Auffälligkeiten in der Schule, da die Kinder ausgeschlafen sind, kein ADHS und den ganzen neumodischen „Kinderkrankheitskram“. Das alles läßt sich durch ein gesundes Kinderzimmer vermeiden. Man tut den Kindern also was Gutes, wenn man etwas mehr Geld investiert, als wenn man immer nur alles möglichst billig kauft.
Paul: Hier möchte ich aber nochmal einhaken. Es ist keine Preisfrage! Wenn ich sehe, was die Eltern gut gemeint oft investieren. Es ist nicht teurer ein gesundes Kinderzimmer herzustellen, sondern es sollte gezielt geschehen. Es sollte gezielt entschieden werden, wofür das Geld eingesetzt wird. Es ist nicht immer eine Preisfrage, ein gesundes Kinderzimmer zu realisieren. Das sollte man nicht am Preis fest machen.
Stefan: Wenn ich Dich also richtig verstehe, sollte man sein Kind vielleicht noch bis mittags, nachmittags mit dem Gameboy und Computer spielen lassen, und dann so langsam die elektronischen Geräte ausschleichen lassen und zum herkömmlichen Buch greifen um die Kinder „runter zu kriegen“. Und das Licht sollte man vernünftig schalten. Man tut sich also selbst einen Gefallen, da die Kinder dann einfach relaxter sind und besser schlafen.
Paul: Das ist ein guter Vorschlag. Wie dies zu realisieren ist, ist natürlich eine andere Sache. Was ich jedoch aus meiner Erfahrung sagen kann ist, daß wenn ich berate, Hausuntersuchungen durch führe oder Umbauten begleite, und Kinder im Haushalt sind, ich gerne die Kinder beim Gespräch dabei habe. Ich habe entsprechend einfache Möglichkeiten durch die Messgeräte darzustellen worum es geht, was ich mache, was Elektrosmog ist, was die Beleuchtung ausmacht, was die Sonne uns liefert, warum ein Regenbogen so ist wie er ist und warum Beleuchtung so ist wie sie ist. Es ist faszinierend, wenn man sieht wie die Kinder das aufnehmen und häufig konsequenter umsetzen als die Eltern. Da ist viel zu bewegen, wenn man die Kinder zu den Gesprächen mit dazu nimmt, die Kinder entsprechend informiert. Ich staune auch immer wieder, welche interessierten Fragen von den Kindern kommen, gerade von den Jugendlichen, und was dann so realisierbar wird. Das ist ein Punkt welcher sehr viel Spaß macht, und da sind Ansätze wo man die Kinder bezüglich der Technik sensibilisieren kann. Die Kinder können Technik nutzen, jedoch dies über einen bestimmten Zeitraum. Wenn die Kinder dies tun ist das ganz anders, als wenn immer alles unbewußt abläuft.
Stefan: Ok. Dann danke ich Dir recht herzlich für das Interview, Paul.
Paul: Gern geschehen!
Stefan: Wir wissen jetzt, wir müssen im Schlafzimmer anfangen, dann gehen wir zum Kinderzimmer, oder umgekehrt. Auf jeden Fall sollten wir uns mal den Baubiologen leisten. Dies ist eine Investition, die langfristig günstiger ist, als daß wir später Medikamente nehmen.
So, das war der 4. und letzte Teil meines Interviews mit Paul Düpper, Baubiologe aus Zülpich. Mein Name ist Stefan Oversberg von „Leb Dich fit.de“ und bedanke mich fürs Zuhören.